3. Einwand

Wir sind gerade "Exportweltmeister"! – Da keine ausgeglichene Einfuhr-Ausfuhr-Situation vorliegt, würde sich eine reine Konsumbesteuerung verheerend auf das Staatseinkommen auswirken.

Ja, das stimmt.

Bild 4

Ausfuhr:
Nicht mehr so …

Bild 5

… sondern so!

Bild 6

Einfuhr:
Nicht mehr so…

Bild 7

… sondern so!
Wie in Bild 5  gezeigt, geht dem Staat bei der Ausfuhr mit reiner Konsumbesteuerung wesentlich mehr Einkommen verloren, als mit einer geteilten Einkommens- und Konsumbesteuerung (Bild 4). Nur eine ausgeglichene Ausfuhr- und Einfuhrbilanz würde den Verlust durch die Ausfuhr ausgleichen (Bild 7). Die Aufrechterhaltung der "Exportweltmeisterschaft" würde zwar der Wirtschaft dienen – ginge aber mit starken Verlusten des Staatseinkommens einher.

Aber:
Bild 8
Wir stellen zunächst die Frage, warum es heute als günstig angesehen wird, dass wir "Exportweltmeister" sind:

Durch Einnahmen aus Einkommen und Sozialabgaben erhalten Staat und Gemeinschaft heute noch ein größeres Einkommen als durch die Mehrwertsteuer. (Bild 8)

Bei der Ausfuhr bleiben die Einkommenssteuern und Sozialabgaben im Land. Nur die Mehrwertsteuer fällt fort.

Wenn der Binnenmarkt schwächelt und es daher zu Einbußen in der Mehrwertsteuer kommt, können die sinkenden Staatseinnahmen durch eine verstärkte Ausfuhr ausgeglichen werden.  

Volkswohlfahrt und Staatseinkommen werden so allerdings entkoppelt: Der Staat erhält durch Exportüberschüsse sein Einkommen, obwohl es dem Volk immer schlechter geht.

Durch Konsumbesteuerung würde der Staat dazu gezwungen, die Volkswohlfahrt im Auge zu behalten. Es käme genau so viel Geld in seine Kassen, wie das eigene Volk durch Konsum zu entrichten vermag.

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3 Kommentare:

  1. Nun: wenn ich etwas exportiere dann kann ich auch etwas importieren - nur so funktioniert Handel.
    Und schon kommt das Grundeinkommen ins Spiel:
    Wie sollen aber Menschen ohne Einkommen eine Importware kaufen können? Sie wird dann eben nicht importiert und ein starker Exportüberschuss entsteht.

    Warum sollen Staaten Waren hin- und hertauschen statt ihren eigenen Bedarf selber herzustellen und zu verbrauchen?
    Aus dem selben Grund aus dem jeder Bürger nicht mehr auf dem eigenen Acker seine Mahlzeiten abbaut:
    Höhere Effektivität und damit mehr Wohlstand für beide Seiten.

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  2. Bitte auch an EU und WTO denken. Wenn Deutschland plötzlich durch wegfallende Steuern und Sozialabgaben einen Wettbewerbsvorteil bei den Exporten hätte, würde dies international auf massiven Widerstand stoßen. Es würde der Exportwirtschaft unserer Nachbarn schaden.

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  3. Es sind Ausgleichsmechanismen denkbar: Die Nachbarn belegen unsere Produkte bei sich mit Einfuhrzöllen, die den bei ihnen aufzubringendn Steuern entsprechen. So können unsere Produkte an den Binnenmarkt der Nachbarn angepass werden. Mit den so eingenommenen Zöllen können sie umgekehrt ihre Ausfuhr verbilligen, so dass ihre Waren bei uns billiger als auf ihrem eigenen Markt zu haben sind. -
    Möglich wäre so etwas - aber besser wäre, sie würden ihre Wirtschaft auch umstellen. Konsumsteuer hat SO VIELE Vorteile - allein im Abbau der Verwaltung etc. - dass man vermutlich schnell nachziehen würde.

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